Am Donnerstag, den 1. März fand in Wien der Neovideo Onlinevideokonferenz statt. Mit zahlreichen Vorträgen von interessanten Persönlichkeiten aus der Online-Video-Welt, konnte der Kongress durchaus begeistern.
Das Programm war sehr vielfältig und reichte von Tipps für die bessere Sichtbarkeit in Google und YouTube, über Anleitungen für den professionellen Umgang mit Instagram und Facebook, bis zu Best Practice-Beispielen mit Online-Videos.
Das detaillierte Programm findet ihr auf http://www.neovideo.com/.
Und Martin Habacher, der in der ÖBB-Kampagne zu sehen ist, den findet ihr auf YouTube hier: https://www.youtube.com/user/mabacherTV
Hier der Originaltext zum Video:
Wenn man einen neuen YouTube-Channel aufbaut, dann beschäftigt man sich natürlich mit allerlei Fragen zum Thema Online-Video. Gestern fand in Wien neovideo, der Onlinevideokongress statt und ob der Antworten auf diese Themen geben konnte, dass erzähle ich euch in diesem Video. Außerdem ein Tipp für alle, die den Kongress versäumt habe, wie sie trotzdem noch davon lernen können.
Ich hatte das Glück, an eine Freikarte zu kommen, eine Freundin von mir hat eine bei einem Preisausschreiben bekommen und wurde dann krank. Ich werde also für diesen Betrag nicht bezahlt und habe die Karte auch nicht vom Veranstalter geschenkt bekommen.
Veranstalter von neovideo ist die News on Video Gmbh, eine der größten Videoproduktionsfirmen in Österreich. Der Geschäftsführer von News on Video, Martin Wolfram, führte als Moderator durch den Kongress, der im T-Mobile-Center am Rennweg stattfand, dort, wo auch die Agentur News on Video ihren Firmensitz hat.
Los ging’s mit Bertram Gugel – ja der heißt wirklich so, schreibt man aber anders als die Suchmaschine, einem deutschen Internet-TV und Online Video Berater. Ein interessanter Vortrag, der eigentlich querbeet den derzeitigen Stand der Dinge in Sachen Online-Video beschrieb. Hängengeblieben ist bei mir: Es wird für Werbetreibende immer schwieriger. Von 100 Kindern, die in einem Haushalt mit Netflix-Abo wohnen, wissen nur 12, was Werbung ist. Wer das Geld hat, sieht keine Werbung mehr. Heißt natürlich nicht, dass man jetzt aufgeben soll. Ein paar Tipps hatte Gugel schon für die Kongressteilnehmerinnen und -Teilnehmer.
Danach stellte Patrizia Mosca Ansatz und Philosophie von „kurzgesagt – in a nutshell“ vor. Kurzgesagt produziert für YouTube Erklärvideos auf hohem Niveau, weshalb das Wort Qualität doch mehrmals in ihrem Vortrag vorgekommen ist. Ein Team von mittlerweile 17 Leuten stellt die Qualität der Videos sicher und der Kanal ist schon ziemlich erfolgreich. Ca. alle zwei Monate erscheint ein Erklärvideo (übrigens auf Englisch). Gestern um 14 Uhr ist ein Video zur String Theorie erschienen und heute, 20 Stunden später, hat es über 1,6 Millionen Aufrufe. Interessantes Detail: Für die Finanzierung des Projektes, spielt laut Mosca das AdSense Werbeprogramm nur eine untergeordnete Rolle.
Vollgespickt mit Marketingfachbegriffen, daher für mich nicht so ganz optimal, war der Vortrag von Peter Rathmayr von Google bzw. YouTube. Beeindruckend aber, wie auch immer, die Schilderungen, wie Google all seine Informationen zusammentut, um die optimale Werbung ausspielen zu können. Aber gut, wir sind es ja selbst, die Big Brother Google füttern.
Nach der Vormittagskaffeepause war dann Nicole Buck von Facebook Deutschland – in Österreich gibt es noch keine eigene Niederlassung – am Wort. Interessant ihre Einteilung des Online-Video-Konsums in On-the-go, Lean forward und Lean back und was man bei der Produktion von Videos jeweils berücksichtigen sollte. On-the-go, also das Betrachten von Videos unterwegs, im Normalfall am Handy, macht nach ihren Infos 70% des Konsums aus. 20% ist Lean forward, also mehr oder weniger das konzentrierte Schauen von Videos, meist am PC. Und die restlichen 10% werden zurückgelehnt auf der Couch konsumiert. Und ja, für alle drei Varianten kann man eigene Videos produzieren.
Next Stopp: ÖBB. Birgit Gruber und Sabrina Haas präsentierten ihre Microinfluenzer-Kampagne für den Nightjet. Der Präsentation nach, eine sehr erfolgreiche Kampagne, die an mir allerdings spurlos vorübergezogen ist, und das obwohl mein Nachbar, der Martin Habacher da auch involviert war. Ich bin allerdings auch für die angestrebte Zielgruppe auch einigermaßen zu alt. Und jo eh. Meine letzte Nachtzugfahrt ist auch schon mehr als 30 Jahre her.
Bevor es zur vegetarischen Lasagne oder dem Hühnchen mit Schwammerlsauce ging, betrat Bloggerlegende Ritchie Pettauer die Bühne, der mit der Frage „machen Sie noch Marketing oder sind die schon ein Medienunternehmen?“ eröffnete. Heutzutage muss ja jede Marketingabteilung auch mediale Kenntnisse, insbesondere im Bereich Video haben. Pettauer sprach darüber, wie man mit Videos seine Suchmaschinenergebnisse verbessern kann, ob selbst gehosteter Video-Server oder Dienste wie You-Tube besser sind – kommt natürlich auf den jeweiligen Fall. Jedenfalls aber performen Landingpages mit Video besser, als solche ohne Video.
In der Mittagspause hab ich übrigens im T-Mobile-Center ein Fenster gefunden, von wo aus man die Gasometer sehen kann. Luftlinie ist der Veranstaltungsort ja nur 1.200 Meter von uns entfernt.
Für mich die Überraschung des Tages war Andreas Wochenalt, der letzte Vortrag im Plenum, bevor die Publikum geteilt wurde. Wochenalts Schmäh hielt einen auch nach dem Mittagessen gut wach und was sich die Österreich-Werbung, deren Head of Innovations and Campaigns er ist, alles einfallen lässt, um Touristen nach Österreich zu locken, war nicht uninteressant – Motto: Bewegtbild bewegt. Bis zu 75 Varianten eines Videos gibt es, denn Amerikaner müssen anders angesprochen werden, als sagen wir mal Asiatinnen und Asiaten. Und wie sich die Österreich-Werbung auf das Musik-Video von Ed Sheeran, das am Hintertuxer Gletscher aufgenommen wurde, drangehängt hat, war schon ganz gut.
Ab in die Themensessions. Ich find’s ja dann immer ein wenig ärgerlich, wenn man eigentlich alles oder zumindest mehreres interessant findet und dann kann man sich nicht teilen und muss sich entscheiden. Bei der Session 1 hab ich daneben gegriffen – was jetzt nicht unbedingt am Vortragenden Matthias Funk lag, sondern daran, dass ich mich anscheinend in den letzten Monaten so ausführlich mit dem Thema YouTube-SEO beschäftigt habe, dass da jetzt nix Neues für mich dabei war.
Bei Session zwei hab ich wahrscheinlich in den anderen Räumen auch etwas versäumt, der Vortrag von Reisebloggerin Marion Vicenta Payr, alias @ladyvenom war aber ziemlich interessant. Instagram ist ja in manchen Bereichen noch ein bissl ein Rätsel für mich und so waren zum Beispiel ihre Tipps für das professionelle Posten von Instagram-Stories recht aufschlussreich.
Mein Fazit zu neovideo, dem Onlinevideokongress: Teilweise sehr inspirierende Vorträge, jedenfalls deutlich mehr Licht als Schatten. Anmerken muss ich halt: Wenn ich die Karte nicht über dieses Preisausschreiben geschenkt bekommen hätte, dann hätte ich mir das bei allem Interesse nicht leisten können. 490 Euro plus Mehrwertsteuer sind für eine Privatperson in Bildungskarenz kein Lercherl. Aber wenn ihr als Angestellte bei einer Agentur oder einem Unternehmen arbeitet und mit Onlinevideos zu tun habt, dann solltet ihr bei der nächsten neovideo euren Chef davon überzeugen, euch da hinzuschicken.
Und jetzt der zu Beginn angekündigte Tipp: Auf der Website von neovideo – neovideo.com sind (zumindest derzeit), die Präsentationen der meisten Vortragenden zum Download bereitgestellt. Also schnell hinschauen und runterladen. Vieles kann man auch so lernen.
So und jetzt noch die obligatorische Bitte: Klickt auf abonnieren und helft uns einmal, bei der Subscriber-Zahl zweistellig zu werden. Wir haben gerade begonnen, diesen Kanal aufzubauen und es ist sicherlich auch spannend, so ein Kanal-Experiment zu beobachten. Schönen Tag, bis zum nächsten Video.